vor allem weil der 188a noch ohne dem auskam...
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bericht AUTOREVUE (leider ohne bilder und irgendwie sehr oberflächlich)
Fiat Bravo: Maturatreffen
Wiedersehen nach fünf Jahren: Aus dem pummeligen Backfisch ist ein
gut aussehender Karrieretyp geworden, in den ein ganzer Konzern sein Vertrauen setzt.
Lasst uns noch einmal ein Bild von früher aus dem Kistchen der Erinnerung kramen. Rundlich war er, der alte Bravo, und Ende 2001 sahen wir ihn zum letzten Mal. Er wechselte dann in eine neue, straightere Identität, wurde Stilo und kommt nun zurück mit altem Namen.
Mit dem neuen Bravo wird die Webart der Markenlinie jetzt noch besser nachvollziehbar. Volksnahe Eleganz paart sich mit etwas Sportlichkeit und einem typischen Kühlerdesign, auf dem ein frisches Logo prangt. Die Botschaft ist eindeutig: Fiat ist im Aufwind.
Wie sehr sich Fiat beeilt, seine Zukunft zu realisieren, zeigt sich daran, dass der Bravo viel schneller fertig wurde, als ursprünglich geplant war (siehe Wester-Interview, Seite 41).
Das war nicht zuletzt deshalb machbar, weil der Bravo keine hochfliegenden technischen Innovationen ausprobiert, sondern Vorhandenes in verbesserter Bauart anbietet, alles andere hätte nicht nur weit länger gedauert, es wäre auch schlicht zu teuer gewesen.
Der 4,3 Meter lange Bravo, den es nur als Fünftürer geben wird, bedient sich auf Plattformebene weitgehend der gleichen Hardware, aus der auch der Stilo gemacht war. Die Geometrie der Achsen (vorne McPherson-Federbeine, hinten Halbverbundlenker-Achse) wurde Richtung Sportlichkeit optimiert (die aber genug Komfort für die breite Masse bietet) und die Abstimmung den neuen Anforderungen angepasst. An dieser Vorgehensweise ist nichts auszusetzen. Ganz im Gegenteil. Der Stilo war ein braver Bursche und stellt damit eine gute Basis dar.
Antriebstechnisch wird der Bravo zum Marktstart am 12. April ebenfalls keine großen Überraschungen liefern (aber spannende Dinge ankündigen). Drei Diesel-Modelle werden nach Österreich kommen, alle drei Spielarten des bekannten 1,9-Liter-Multijet-Aggregats, aufgefächert in versicherungsfreundliche 90 PS, mittelständische 120 und wohlig satte 150 PS (alle mit Dieselpartikelfilter). Den Einstieg markiert der 1,4-l-16V-Benziner (unter 16.000 Euro, sagt Fiat Österreich, das ist allerdings der einzige preisliche Anhaltspunkt, der derzeit feststeht), also jener FIRE-Motor, der quer durch die gesamte Fiat-Palette zum Einsatz kommt und seit Neuestem auch den kleinen Panda zu Höchstleistungen von 100 PS anspornt. Er wird im Bravo 90 PS haben (in Italien sind es 95). Später im Jahr folgen dann zwei Turbo-Benziner, die Version mit 150 PS im Mai, die mit 120 im September. Ebenfalls mit Wartezeit belegt sind zwei der vier für den Bravo geplanten Getriebevarianten: Zuerst kommen die manuellen Varianten, Fünfgang für die kleineren Common-Rail-Motoren (nicht weil weniger Platz ist, Fiat will vielmehr beim Diesel das Angebot deutlicher abstufen), der 150-PS-JTD und der Benziner werden Sechsgang-Schaltung haben. Später kommen noch ein sequenzielles Getriebe und eine Fünfgang-Automatik, wann genau, steht allerdings noch nicht fest.
Was den Stil des Bravo anlangt, greifen die Italiener einen Ton auf, der uns vertraut ist, den wir aber bei einem Fiat in dieser Weichheit und Grazie schon lange nicht mehr gesehen haben. An der Karosserie die spannende Mischung aus Rund (Heck) und Gerade (die coupéhafte Keilform), dazu etwas zarter Schmuck in Gestalt von Türgriffen aus Chrom. Innen dann (wir fuhren den topausgestatteten 150-PS-Diesel mit einigen Extras) braun-graues Leder, ein Dashboard im Carbon-Look und voll elektronischer Bordausstattung von Telefonie bis Navigation. Das hat Klasse.
Worauf es bei einem Ab-16.000-Euro-Auto aber wirklich ankommt: Es ist reichlich Platz vorhanden, in der zweiten Reihe kann ein 1,80-Meter-Mensch locker hinter einem 1,80-Meter-Menschen sitzen, 400 Liter fasst der Kofferraum, wenn man statt des Reserverads ein Tire-Fit-Kit mitführt, und bei umgelegten Rücksitzen gehen sich 1175 Liter aus (das sind 55 Liter mehr als beim fünftürigen Stilo). Neu erfunden hat Fiat das Rücksitzklappen nicht (für ein intelligenteres System hätte man die Bodenplatte ändern müssen, sagt der Bravo-Projektchef). Das heißt: Erst Sitzpolster anheben, dann Lehne umlegen, wobei eine kleine Restneigung bleibt, was sein muss, weil sonst der Sitzkomfort gelitten hätte.
Ausstattungsmäßig geht es beim Bravo in vier Stufen nach oben. An der Basis gibt es sechs Airbags und elektrische Fensterheber. ESP, Klima und CD/Radio finden in der nächsten Ebene statt, bei Elegance und Sport sind dann die echten Luxusdinge dran. Die vollständige Ausstattungs- und Preisliste folgt rechtzeitig zum Marktstart, sie wird dann auch verraten, was dieses herrliche Patina-Bronze-Metallic unseres Erstbegegnungs-Bravo kostet.
von Susanne Hofbauer
http://www.autorevue.at/index.html?/arti…00/162728.shtml