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$teppi

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  • »$teppi« ist der Autor dieses Themas

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41

Donnerstag, 14. Juli 2011, 09:43

Irgendwo im Süden stehen jetzt übrigens Automaten, wo man Geld gegen Gold tauschen kann.

http://www.gold-to-go.com/der-automat/funktionen/ :D

Edit:
Was ist denn eigentlich so mit am stabilsten?

Silber - gute Eigenschaften und somit Nutzbar in der Industrie
Gold - rar, aber nicht wirklich nen Nutzen ausser für Schmuck z.B.
Platin - vielseitig einsetz- und nutzbar.
Palladium - noch in kommen, seltener als Gold, aber Verwendungszweck fast nur auf die Automobilindustrie begrenzt.

Wenn es wirklich mal hart auf hart kommt, müssten doch die "Werkstoffe" deutlich stabiler sein und mehr durch die Decke gehen, als z.B. Gold was industriell nicht groß genutzt werden kann? Doch warum ist Gold im Vergleich so extrem hoch im Kurs, wo doch die anderen das nutzbarere sind und teilweise (Palladium), sogar seltener?

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »$teppi« (14. Juli 2011, 10:16)


Durango

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42

Donnerstag, 14. Juli 2011, 10:51

Hi,

Gold ist momentan zum Einsteigen zu teuer, das interessantere Silber zieht kontinuierlich an - wohl dem, der vor drei vier Jahren gekauft hat. Ich werfe als weiteres, jedoch noch spekulativeres Anlageprodukt mal Bitcoins in den Raum ( http://www.bitcoin.org/ bzw. http://de.wikipedia.org/wiki/Bitcoin ). Wer dem System Devisenmarkt nicht abgeneigt ist, sollte mal genauer nachlesen. Ich bin seit April/Mai dabei und habe mich mit dem Thema seitdem recht intensiv beschäftigt. Als Early Adopter hat man natürlich ein gewisses Risiko, für "notwendiges" Geld ist das m.E. nicht geeignet - aber ich sehe großes Potenzial. Der Hauptvorteil ist die fehlende staatliche Kontrolle und Einflussmöglichkeit sowie (der momentanen Rechtseinschätzung folgend) die Deklaration als Sache, nicht als Währung im Sinne des Begriffs "Geld" (fiat, staatlich verordnet, etc.). Auch fallen Bitcoins m.E. nicht unter das neue E-Geld-Gesetz, da es keine Forderung gegenüber einem Emittenten gibt. Dazu noch die endliche Verfügbarkeit (eine Parallele zu Rohstoffen, Edelmetallen) und ein deflationär konstruiertes System. Auf der Bilderberg-Konfi, die genau im Hype stattfand, haben Ackermann & Co. samt Frau Merkel mit Sicherheit getobt, nicht umsonst kamen recht zeitnah einige negative und sachlich falsche Artikel in die Presse (SPON, Zeit etc.) und eine amtliche Warnung unserer Regierung vor Bitcoins... Wer die Bitcoins noch nicht kennt, sollte sich einlesen.

Derzeit sind wir in der Tradingrange (also eigentlich nicht schlecht zum Einstieg), ich sehe kurzfristig aber einen Bärenmarkt - die Talsohle ist m.E. noch nicht durchschritten (der Kurs muss nochmal unter die 10$/BTC für die nächste Rallye) - reden wir in zwei drei Wochen nochmal drüber. Noch ist das System zu unkomfortabel für den Massenmarkt, dank open source wird sich das aber m.E. bald ändern. Ein Blick lohnt sich, ein mittel- bzw. langfristiges Invest m.E. auch. Was im real life Alkohol, Zigaretten, Wasser und sonstige Verbrauchsgüter nach einem Zusammenbruch des € sind (und dieser Zusammenbruch ist, so denke ich, unvermeidlich), werden im Online-Bereich die Bitcoins werden.

Anzugpunk hatte vor...hmm...ein zwei Jahren (?) von kommenden Volksaufständen geschrieben, damals sah ich das noch anders - doch Anonymous, LulzSec & Co. sowie offline Spaniens Jugend zeigen uns, dass Anzugpunk Recht hat - es muss sich etwas ändern, und es wird sich etwas ändern. Umso wichtiger werden Alternativen zum Euro, dem weitsichtige Ökonomen zur Einführung eine Lebensdauer von ca. 10 Jahren gegeben hat - ziemlich zutreffend, wie ich meine... Sollten dann noch die USA zahlungsunfähig werden (und derzeit sieht alles danach aus), gibt es einen dermaßen großen Schlag, auf den man vorbereitet sein sollte.

Viele Grüße
Duri
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fseres

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43

Donnerstag, 14. Juli 2011, 15:30

Zitat

Original von DurangoWas im real life Alkohol, Zigaretten, Wasser und sonstige Verbrauchsgüter nach einem Zusammenbruch des € sind (und dieser Zusammenbruch ist, so denke ich, unvermeidlich), werden im Online-Bereich die Bitcoins werden.

Ich sehe das etwas anders. Wenn man im realen Leben mit Alkohol, Zigaretten, Wasser oder sonstiges einen Tauschhandel betreiben muss, dann bekommt man für Euros keinen Strom mehr nach Hause geliefert. Bitcoins sind dann nicht verfügbar, also wertlos.

Durango

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44

Donnerstag, 14. Juli 2011, 17:19

Zitat

Original von fseres
Ich sehe das etwas anders. Wenn man im realen Leben mit Alkohol, Zigaretten, Wasser oder sonstiges einen Tauschhandel betreiben muss, dann bekommt man für Euros keinen Strom mehr nach Hause geliefert. Bitcoins sind dann nicht verfügbar, also wertlos.


Ich denke wir sind uns einig, dass Bitcoins keine Leitwährung ersetzen werden - sie sind aber eine Alternative, die auch parallel existieren kann. Der Tauschhandel wird aber zumindest in einer Übergangsfrist stark an Bedeutung gewinnen - man denke an die Zigarettenwährung. Und wer sagt denn, dass man Strom nicht mit Bitcoins zahlen können wird? Ist natürlich alles Spekulation (und meine Meinung), aber das hatte ich ja dazugesagt ;) Schon heute ist es aber z.B. bei All-Inkl möglich, Serverkosten in Bitcoins zu begleichen. Auch Wein und Öl habe ich schon gegen Bitcoins bestelllt. Lass sich das mal entwickeln... :) Im Übrigen ist heute ein guter Artikel zum Thema Bitcoin erschienen, der kein tl;dr ist: Klick mich (Wirtschaftswoche, 5 Seiten).

Gruß
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Anzugpunk

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45

Donnerstag, 14. Juli 2011, 23:53

Also "Tauschhandel" wird man wohl nicht brauchen denke ich, bevor es soweit kommt wird man garantiert eine Währungsreform in Deutschland geben, die Umstellung wird wohl weniger Probleme machen als die Einführung vor 10 Jahren, in den letzten Jahren wenn man sich die Kassenbons ansieht haben sowieso schon wieder viele die DM-Spalte drin.

Die Zigarettenwährung war zur "Stunde Null" die einzige Möglichkeit, zu dem Zeitpunkt gabs weder Regierung, noch Staat noch eine Währung die irgendwo noch funktioniert hätte, vom Geld der Besatzungsmächte abgesehen, und da war nicht so einfach ranzukommen. - Deutschland plante 2010 schon einen Ausstieg aus dem Euro und nur durch den Druck von Frankreich und Italien wurde das unterbunden - die neue D-Mark ist entweder schon neu gedruckt verfügbar oder man hat die Ersatzserie von Früher noch eingelagert.
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Nico0711

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46

Freitag, 15. Juli 2011, 12:44

Zitat

Original von Anzugpunk
Deutschland plante 2010 schon einen Ausstieg aus dem Euro und nur durch den Druck von Frankreich und Italien wurde das unterbunden - die neue D-Mark ist entweder schon neu gedruckt verfügbar oder man hat die Ersatzserie von Früher noch eingelagert.


Hast du hierzu bitte eine Quellenangabe?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Nico0711« (15. Juli 2011, 12:45)


Anzugpunk

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47

Freitag, 15. Juli 2011, 13:50

Auf die Schnelle nix besseres verfügbar.
Drang zumindest so einiges durch die Blume nach außen.

http://www.faz.net/artikel/S30638/eu-gip…e-30070113.html

http://www.youtube.com/watch?v=euVht6XDgUk

http://www.youtube.com/watch?v=Z9wbdzdMEH8 (Aktuell schauts so aus was die Staatsanleihen angeht das abwärts geht, auch mit den USA jetzt)

http://www.youtube.com/watch?v=lN4HL9xvoaA

Aber kaum eine offizielle Stelle würde sowas jemals bestätigen - jedenfalls nicht solange man nicht schon real umgestellt hat.
Ansonsten kommt es zu sofortigen Panikverkäufen und die Leute "steigen aus" holen ihr Geld von den Banken und Kaufen die Läden leer. Eine 1 zu 1 Umstellung zur einer neuen Währung ist so gut wie unmöglich - vielleicht 10 zu 1, vielleicht 100 oder gar 1000 zu 1. Direktumstellung höchstens von Beträgen von derzeit ein paar Tausend Euro das die Leute nicht total ausrasten und rebellieren weil alles futsch ist.

Aber das führt jetzt zu weit und ist nicht konkret, eine vorzeitige Währungsreform in Deutschland, oder auch nur ein Nordeuro wären allerdings nicht das schlimmste Szenario. Eine Hyperinflation des Euro ohne schnellen Schnitt die jahrelang alles lähmt wäre das dümmste was man machen könnte. - Aktuell scheint auch alles in diese Richtung zu gehen, diese Woche fängt sich der Euro kaum noch und nimmt ab wie nie, gleichzeitig kämpfen die USA jetzt auch schon gegen die Zahlungsunfähigkeit. - Da kommt noch so einiges.
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Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Anzugpunk« (15. Juli 2011, 13:57)


fseres

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48

Samstag, 16. Juli 2011, 15:25

Und die Bevölkerung hat einen Sündenbock: Den Euro. Der mal gar nichts dafür kann, was da geschiet, gut, eine geringe Teilschuld hat er, aber trotzdem wird auf ihn über Gebühr eingeprügelt.

Der Euro hat die Krise nicht verursacht, die Krise ist von Politikern gemacht, die jahrzehntelang über ihre Verhältnisse gelebt haben und Geld des Steuerzahlers ausgegeben haben, dass sie gar nicht hatten.

Diese Politiker lassen es zu, dass Privatbanken Geld aus dem nichts schaffen können und dafür auch noch Zinsen kassieren dürfen. Nach dem Motto: Ich gebe ins Geldsystem 100 Euro, möchte aber bitte wieder 110 Euro zurück haben. Wie soll das gehen? Das ähnelt mehr einem Schneeballsystem...

Kehren wir jetzt zur DM zurück, dann ändert das fast gar nichts. Die Schulden bleiben....

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »fseres« (16. Juli 2011, 15:27)


Anzugpunk

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49

Samstag, 16. Juli 2011, 17:49

Das Problem am Euro ist nicht die Idee dahinter. Das Problem ist das man jede Sicherung die man in seine Konstruktion eingebaut hatte und die Voraussetzungen überhaupt dafür waren das die Hartwährungsländer ihn eingeführt haben keine 2 Jahre nach der Währungsunion über Bord geworfen wurden.

Erst einigen sich die Hühner alle aus derselben Stange zu sitzen.

<<"Hebt des a Karli??"
>>"Ja sicher hebt des, Schorsch wir passen alle auf"

und nachdem die Vögel alle draufgesessen sind wurden die Feilen ausgepackt und jeder hat grad dran rumgesägt wie er will. Wenn die Stange runterkracht fliegen die Hühner alle gackernd von der Stange.

Griechenland und andere Länder haben die Aufnahmekriterien nie erfüllt, aber aus politischen Gründen haben die anderen Länder gesagt "nehmen wir trotzdem auf", auch wenn keiner mit Verstand deren Bikini-Bilanzen geglaubt hat.
Zack, nächster Schritt, Lügengerd und Eichel verschulden sich bis zum geht nicht mehr und machen grad was sie wollen, vorher waren die Deutschen diejenigen die am lautesten nach Stabilität geschrien haben, wenn Deutschland drauf scheißt und dem Land nix passiert, warum sollte allen anderen was passieren, also pfeift man auch gleich auf den Stabilitätspakt und während der großen Koalition hat Merkel auch auf Lieb kind bei den Griechen gemacht während Irland, Spanien, Portugal ihre großen gigantischen Baubooms gefeiert haben und sich als die neuen Einwanderungsländer mit den vielen viel Arbeitsplätzen generiert haben, jetzt wieder Raten von 20/30% nachdem das Kartenhaus zusammengebrochen ist.
Was machen die Poltiker? Die Geldmenge erhöhen und erhöhne und erhöhen, und jetzt passiert nunmal eben den Monetaristen seit den 60ern und Fisher und den Österreicheren (Hayek, Mises und co) schon vor dem Krieg klar war. Auf Ausweitung folgt Abwertung.

Was die Kreditblase angeht liegst du richtig, allerdings hat der Euro den Effekt sogar verstärkt weil die ganzen Pigs nach dem Beitritt in die Eurozone plötzlich alle "Kreditwürdig" geworden sind, was diese Länder aufgrund ihrer Schwäche nie waren.

Zitat

Kehren wir jetzt zur DM zurück, dann ändert das fast gar nichts. Die Schulden bleiben....


Nicht unbedingt, kommt drauf an ob man sie wegrechnet. Wird das Geld komplett entwertet entwerten sich auch die Staatsschulden. Man muss auch immer sehen wer bei wem die Schulden hat.
Im Moment ist es ja so, die Staaten retten die Banken (und andere Staaten), mit dem Geld das sie sich oft noch bei denselben Banken leihen. Das ist genauso so Absurd wie es sich anhört.

Zitat

Der Euro hat die Krise nicht verursacht, die Krise ist von Politikern gemacht, die jahrzehntelang über ihre Verhältnisse gelebt haben und Geld des Steuerzahlers ausgegeben haben, dass sie gar nicht hatten.


Die Wahlgeschenke "Soziale Wohltaten" haben die Bürger und die Schmarotzer aber immer gerne genommen. - Wenn was davon reduziert werden soll schreien die als erstes. So ist es halt, Dumme Politiker machen dumme Politik und werden von dummen Leuten gewählt. In der Demokratie zählt die Meinung von drei Dummen mehr wie von einem mit Ahnung.
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fseres

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50

Samstag, 16. Juli 2011, 22:29

Doch, das Problem hinter dem Euro ist die Idee. Ein System, in das derart viele Politiker vieler Nationen eingreifen, herumpfuschen können, ist nunmal anfällig. Der Markt, der immer recht hat, nutzt das aus. Jeder im Euro vertritt seine eigenen Interessen. Dem ersten Eurorettungspaket für Griechenland hätte Deutschland nicht zugestimmt, wenn die deutschen Versicherer und Banken nicht noch in Griechenland engagiert gewesen wären. Deshalb wollen die Franzosen auch noch etwas Zeit erkaufen, weil deren Banken und Versicherer noch in Griechenland investiert haben... Eigene Interessen anstatt Interessen des Volkes oder des Steuerzahlers oder der Euro-Bevölkerung. Wir brauchen eine zentrale Finanz- und Wirtschaftspolitik in Europa und scheinbar haben viele gemerkt, dass dies einhergeht mit einer Entmachtung des Bundestages bzw. der Parlamente der anderen Mitgliedstaaten. Anders ist der nationale Drift in manchen EU-Staaten nicht zu erklären.

JEDE deutsche Regierung hat Geld ausgegeben, das sie nicht hatte. Aber wir können froh sein, unsere Soziale Marktwirtschaft hat bisher wohl von allen Wirtschafts- bzw. Gesellschaftssystemen am längsten gehalten. Das gesamte Finanzsystem ist darauf aufgebaut, dass immer weniger Menschen immer mehr Geld haben, die Mittelschicht nach unten wegsackt und es eine große Schicht gibt, die nur das nötigste hat. Das funkioniert so lange, bis unten immer mehr Menschen werden, diese unzufrieden sind, auf die Straße gehen bzw. den Reichen das wegnehmen, was sie vorher weggenommen haben.

Jeder, der nur ein bisschen Ahnung hat, kann davon profitieren. Der kleine Mann auf der Straße kann kein Geld mehr aufm Konto oder Sparbuch oder Bausparer liegen lassen, er muss selbst investieren/spekulieren. Edelmetalle sind durch die Decke seit 2008 gestiegen, auch Aktien sind wieder dick dabei. Von 2008 bis heute hat sich der Kurs einer Aktie, in die ich investiert hätte, wenn ich dazu Kohle gehabt hätte damals, wieder fast verzehnfacht. Alles, was mir derzeit unter 10% Zinsen gibt, wird durch die Teuerung aufgefressen. Durch meine eigene Inflationsrate, gemessen an der Verteuerung meiner Produktgruppen meines eigenen errechneten Warenkorbs. Jeder kann sich diesen Warenkorb selbst erstellen, geht auf der Homepage des Statistischen Bundesamts. Die 2,x% sind sowas von dermaßen schöngerechnet, dass es auf keine Kuhhaut mehr geht.

Ja, wenn man zur DM zurückkehrt, müssen Schulden bzw. Guthaben weggerechnet werden, denn sonst ist kein Effekt vorhanden und wir könnten beim Euro bleiben. Bei der Euroreform wurden Schulden und Guthaben gleichwertig umgerechnet. 1948 war das aber nicht der Fall. Schulden wurden 10:1 umgerechnet (10 Reichsmark Schulden wurden zu 1 DM Schulden), Löhne, Renten usw. 1:1 aber jetzt kommt der Hammer, Sparguthaben wurden 100:6,5 umgetauscht. Sparer waren die großen Verlierer, Gewinner waren die Besitzer von Sachwerten.

Die Banken/Hedgefonds sind die Heuschrecken, von denen Münte gesprochen hat und die SPD hat den Fehler gemacht, den Finanzmarkt "dank" int. Wettbewerbsfähigkeit zu liberalsieren anstatt zu regulieren. Wir hatten hier ja noch mit Basel I und II relativ gesehen Glück, doch die USA hat es voll erwischt. Was aber wirklich erschreckend ist, dass Menschen wie Asmussen nicht zur Verantwortung gezogen werden und fröhlich weiter machen können.

Ich glaube, dass die Mehrheit der Menschen gar nciht weiss, wie unser System funkioniert, denn sonst hätten sie nicht ihr Geld bei den Banken oder Lebensversicheren oder in Riesterverträgen liegen...

Ich selbst werde demnächst wohl meine Bundesschatzbriefe zurückgeben.

Naja, die "soziale Wohltaten" finanziert der Bürger eh komplett selber. Dinge wie die Gelddruckmaschinen "Müllentsorgung", "Apothekenzwang", "Mövenpicksteuer" und andere Subventionen wie das Branntweinmonopol, die Abwrackprämie, den Zwang von Beamten in die PKV, Riesterwahn sind nur die Spitze eines teueren Eisbergs.

Eine Staatspleite ist nicht die Pleite eines Staats, sondern eine Pleite der Bürger darin. Fordert der Dummbürger wie bei Griechenland eine Beteiligung der Gläubiger, dann fordert er seine Bank, die EZB, seine Lebensversicherung, seine Riesterrentenversicherung usw. auf, auf das von ihm bereitgestellte Geld zu verzichten. Fordert er die Staatsbeteiligung, trifft es ihn aber wieder genau so. Zahlen muss er immer. Btw, und das ist auch schon Hans-Werner Sinn aufgefallen, müsste es nicht die Frage sein, ob die Gläubiger in Anspruch genommen werden, sondern ob der Steuerzahler retten kann/darf/soll. Denn derjenige, der investiert hat das Risiko zu tragen, nicht die Allgemeinheit, die wenn überhaupt nur ein Teil der Profite dieses Risikos sieht.

Anzugpunk

Foren Gott

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51

Sonntag, 17. Juli 2011, 03:01

Zitat

Naja, die "soziale Wohltaten" finanziert der Bürger eh komplett selber


Naja, die Frage ist "welche" Bürger, aktuell arbeiten von 80 Millionen Deutschen nichtmal die Hälfte. sozialversicherungspflichtig sind am Ende davon noch 2/3 oder so.
D.h. die meisten Menschen in Deutschland leben von Transfers, Renten oder bekommen Geld zugeschossen.

Deutschland und Griechenland liegen nicht soweit auseinander wie manche das noch glauben.



Zitat

Wir brauchen eine zentrale Finanz- und Wirtschaftspolitik in Europa und scheinbar haben viele gemerkt, dass dies einhergeht mit einer Entmachtung des Bundestages bzw. der Parlamente der anderen Mitgliedstaaten. Anders ist der nationale Drift in manchen EU-Staaten nicht zu erklären.


Das ist kein Drift sondern das sind reale Auflösungserscheinungen. Macht aber nix, lieber die alte Kleinstaaterei als eine zentralistische Sowjet-EU in der Idioten die nichtmal gewählt wurden machen was sie sich grade einbilden über die Köpfe der Bürger hinweg.

Transferunion ist sowieso schwachsinn, arme Länder kann man nicht dadurch stärken indem die reichen Länder Geld reinpuffern.

Grade in Deutschland sollte das jedem klar sein, nach 20 jahren Solidaritätszuschlag sind die neuen Bundesländer immernoch nicht in der Lage darauf zu verzichten. Im Gegenteil, die Kolonnen ballern alle nach wie vor nach West und Süd um dort zu arbeiten. Am Geld liegts nicht, im Osten haben einfach noch weniger Leute als ohnehin schon Bock auf "Unternehmertum", und wenn von Innen oder Außerhalb jemand versucht was zu machen kommen dann meistens immernoch die alten SED Kader in neuen Positionen und Gängeln die Leute mit ihrem SCheiss bis sie entweder hinschmeißen oder abziehen und sich nen schöneren Ort zum Geld verdienen suchen.

Wer will denn schon noch ernsthaft reich werden wenn man von klein auf erzählt bekommt das alle Reichen automatisch asoziale Arschlöcher, Kapitalistenschweine und sonstwas sind. :catch: Dann lieber "arm aber sexy" oder so. *rofl*

Zitat

Das funkioniert so lange, bis unten immer mehr Menschen werden, diese unzufrieden sind, auf die Straße gehen bzw. den Reichen das wegnehmen, was sie vorher weggenommen haben.


Was wollen die denn "wem" wegnehmen? Können ein paar Leute aus ihren Häusern verjagen und ihre Autos anzünden das ist weitgehend alles. Das manche Leute reicher werden und andere arm bleiben liegt nicht am Finanzsystem sondern an den Menschen die es nicht verstehen. :ugly: Wie du bereits gesagt hast, "jeder kann" im Prinzip "daran verdienen" - im Vergleich zu vor 100 jahren wo die Leute ihr ganzes Geld nur fürs Essen und Miete ausgeben konnten hat jeder Geld mit dem er was anfangen könnte - aber das interessiert die Leute doch gar nicht.
Was interessiert sind die Flachbildfernseher von Mediamarkt und Klamotten wo irgendein Name draufsteht. Oder "Geld sparen" indem man bei Aldi die doppelte Menge einkauft. - Die Leute sind vorwiegend daran interessiert andere Leute mit ihrem Geld reich zu machen. :P - Es muss weg, denn wenn es weg ist muss man sich keine Gedanken mehr machen was man damit kauft. "Hab noch Geld rumliegen, kauf ich mir mal 3. Satz Alufelgen fürn Monatsgehalt". :catch:
Wenns um ihr eigenes Geld geht lernen die Leute von kleinauf zu sagen "Davon versteh ich nix" "Das soll mein "Berater" von der Bank machen" und am Ende regt man sich auf wenn einen der Vertreter mit Lebensversicherung und Riesterrenten-Dreck verkauft hat. - Dabei ist es auch völlig egal ob die Leute Hauptschule oder Abitur haben. Außer Sparbuch mit niedrigzinsen und darauf warten bis man sich für das Reihenhaus sein Leben lang verschulden kann bekommt man nix auf die Reihe. ist ja alles "riskant" und so. (Spekulieren ist nicht investieren, Spekulieren ist Glücksspiel, investieren nicht) - Die Politiker ebenso, das sind fast alles nur kleine Anwälte und Lehrer, die Banken konnten denen schon immer alles mögliche erzählen was die glauben mussten. :catch:
Die stimmen noch dem Kauf von Läden mit Steuergeldern zu wo jeder bei Wikipedia schon lesen kann das die in Wirklichkeit Pleite sind. :ugly: Nichtmal googlen kann man.


Deswegen wird es auch immer ganz genauso weitergehen - Euro oder Währungsreform hin oder her. Das die D-Mark solange gehalten hat war ein Sonderfall und lag auch nur daran weil sich am Anfang der BRD noch soviele Leute an 1948 und 1923 errinert haben. Die Menschen haben die letzten 100 Jahre nicht dazugelernt, obwohl fast jeder Lesen kann und genug Zeit zum nachdenken hat. Das wird auch diesmal nur eine Minderheit sein die lernt, der Rest ist zufrieden solang es genug Kleingeld zum versaufen und Fussball und Stefan Raab etc. in der Glotze gibt.
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Durango

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Montag, 18. Juli 2011, 18:02

Ein guter Beitrag von Dirk Müller, der perfekt in den Kontext passt:

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Durango

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Sonntag, 24. Juli 2011, 11:11

Ein sehr empfehlenswerter Blogeintrag:

http://www.zerohedge.com/article/fatal-f…y-angry-germans

"As the guarantees of the periphery including Italy are worthless, the Guarantee Germany would have to provide rises to €790bn or 32% of GDP." That's right: by not monetizing European debt on its books, the ECB has effectively left Germany holding the bag to the entire European bailout via the blank check SPV. The cost if things go wrong: a third of the country economic output, and the worst case scenario: a depression the likes of which Germany has not seen since the 1920-30s. Oh, and if France gets downgraded, Germany's pro rata share of funding the EFSF jumps to a mindboggling €1.385 trillion, or 56% of German GDP!

tl;dr ist, dass DE mit bis zu 1,385 Billionen € an Garantieschulden dabei ist und als einziges Land als Schutzschild dient, während die privaten Gläubiger mal wieder mit geradezu lächerlichen Beträgen eingebunden sind... Passt auf eure Kröten auf!
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Dienstag, 26. Juli 2011, 19:39

So, ich steh vor genau demselben Problem.

ich spiele auch schon mit der Überlegung, etwas Großes zu kaufen (z.B. Haus), was ja bekanntlich eine sichere Anlage ist..
Fakt ist nunmal, dass alles stark schwächelt und keiner wirklich weiß, wie es mit dem Euro weitergehen soll.

Also, wie würdet ihr euer Geld sichern?? Bzw. was ist momentan überhaupt rentabel??

Tagesgeldkonto?
Anlage?
Tausch in eine andere Währung (z.B. Franken)?
Anschaffung von sicheren Wertanlagen? (man hat ja schon Angst vor einer Inflation...)


ich bin momentan echt unsicher, aber ich handel lieber jetzt als später...
:no1:

Anzugpunk

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Dienstag, 26. Juli 2011, 20:20

Zitat

ich spiele auch schon mit der Überlegung, etwas Großes zu kaufen (z.B. Haus), was ja bekanntlich eine sichere Anlage ist..


Da wäre ich mir gar nicht so sicher,

Die meisten Immobilien sind in den Ballungsgebieten völlig überbewertet, normal sagt man für den Wert einer Immobilie die Mieteinnahmen von 13-15 Jahren. Ein groß der Wohnungen steht allerdings auf 20 Jahren und in den "Blasenmärkten" wie in München und anderswo 40 jahre und mehr. Das ist lächerlich und die Preise sind auch nur so hoch weil soviele Leute bereit sind sich dafür ewig zu verschulden.
Ich würde von Immobilien im Moment schön die Finger lassen, es sei denn man ist in der Lage sie wirklich sofort und voll zu bezahlen und man löscht dann auch gleich die Grundschuld. (ganz wichtig)
Ansonsten sind Immobilien pauschal alles andere als eine "sichere Anlage" sondern ein höchst gefährliches Spekulationsobjekt, denn man spekuliert damit das sie nicht weniger Wert werden, und damit das man immer seine Schulden bezahlen kann, dafür unterschreibt man die Zwangsvollstreckungsunterwerfung die einen wenn man sich verspekuliert die ganze Existenz zerstört.

Auch im Falle von Währungsumstellungen bestehen viele Risiken für den Immobilienbesitz

-Leute haben kein Geld mehr bzw. bekommen keine Kredite mehr -> Immobilien crashen und verlieren extrem an Wert, aber man hat dann noch eine Immobilie, kaufen kann man alles, verkaufen aber nur das was man hat und was einem wirklich gehört.

-Privatkreditschulden sind bisher nach Währungsreformen meistens 1 zu 1 weitergelaufen in der Vergangenheit, somit kann der Kreditnehmer auch nicht von einer Inflation profitieren, falls doch hat der Staat hier die hintertür offen mit dem "Lastenausgleichgesetz", vor dem Krieg hatte man die "Gebäudeentschuldungssteuer", bei der SPD wollte man sowas erst vor paar Monaten wieder aus der Schublade holen.
Das ist der Nachteil von Immobilien, sie sind immobil und man ist damit "festgenagelt" und kann von den Leuten geschröpft werden die die Regeln bestimmen. - Wenn man das umgehen will und wenig Geld hat, dann kauft man sich lieber ne günstige Rolex oder sowas. :catch:

Sicher ist nur der Tod, und im Moment das die Lebenserwartung des Euro begrenzt ist, mit der Entscheidung letzten Donnerstag ist eigentlich alles nur schlimmer geworden. Deutschland haftet jetzt für die ganze EU entweder bis zum eigenen Staatsbankrott, oder Deutschland muss aussteigen, mehr Möglichkeiten gibts nicht mehr wirklich.

Tagesgeldkonto und die meisten Anlagen bringen weniger als 5%, d.h. wenn man das Geld rumliegen lässt wird es automatisch weniger Wert denn die offizielen 2% Inflation sind Unsinn. - Trotzdem ist der Euro nach wie vor das gesetzliche Zahlungsmittel, und man sollte davon noch ein bisschen was behalten das man sich nicht "arm" investiert. Also wenigstens ein Jahresgehalt.

Zitat

Tausch in eine andere Währung (z.B. Franken)?

Für große Vermögen ist das wahrscheinlich auch nur ein begrenzter Schutz, Devisenkontrollen und anderes ist möglich, das die Schweiz den Franken künstlich abwertet ist auch nicht unmöglich. - Man kann natürlich ein Konto in der Schweiz (oder anderswo) aufmachen und sein Geld ganz legal dahin überweisen solang man es bei der Steuer auch angibt.

Alternative zum Schweizer Franken ist noch der Australische und der Kanadische Dollar, aber auch hier lauern natürlich gefahren, Australien hängt stark mit der Asiatischen Wirtschaft zusammen, in Kanada gibts eine gewaltige Immobilienblase.

Allerdings, ein paar Tausend Euro in einer anderen Währung ist sicherer als alles im Euro. - Eine gewisse Barreserve schadet nicht, man hat zumindest die Chance das man wenn es hart auf hart kommt irgendetwas hat das man umtauschen kann. Die meisten Leute haben gar nix als Wertaufbewahrungsmittel.
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Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Anzugpunk« (26. Juli 2011, 20:23)


zuendler

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Dienstag, 26. Juli 2011, 21:03

Ein ganzes Jahresgehalt hat wohl so gut wie niemand zu Spass flüssig auf der hohen Kante,
du meinst wohl eher ein Viertel oder sowas.

Und es hat schon seinen Grund warum der Goldpreis derzeit wieder sehr am steigen ist.
Die Frage dabei wäre nur ob das nicht auch so eine Blase ist.
Wenn alle ihr Gold verkaufen wollen ist es auch nichts mehr wert :hmm:

Mein Tip daher: Autoersatzteile :thumb: Die werden immer gebraucht. :D
gruss

zuendler

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-ist der Block noch kalt, gib ihm sechseinhalb.
-gib ihm acht und die Werkstatt lacht.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »zuendler« (26. Juli 2011, 21:04)


Durango

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Dienstag, 26. Juli 2011, 22:00

Zitat

Original von Anzugpunk

Zitat

ich spiele auch schon mit der Überlegung, etwas Großes zu kaufen (z.B. Haus), was ja bekanntlich eine sichere Anlage ist..


Da wäre ich mir gar nicht so sicher,


Dem möchte ich als Immobilienökonom widersprechen ;) Ich arbeite in Frankfurt bzw. Rhein-Main-Gebiet, das neben München zu den von Anzugspunk nicht ganz treffend bezeichneten "Blasen" gezählt wird. Um das mal aufzudröseln:

Wer in die boomenden "In-Viertel" einer Stadt investiert, kauft immer teurer. Warum? Weil er kein Haus, sondern wie jeder Investor eine Renditeerwartung erwirbt. Der Investor glaubt an weiteres Wachstum, nachhaltigen Ertrag und steigende Mieten, die seine Investition langfristig abdecken und gewinnbringend sind, und ist daher bereit, einen höheren Einstiegspreis und auch - absolut gesehen - ein höheres Risiko einzugehen. Die Verschuldungsdauer ist aber nicht abhängig vom Kaufpreis, sondern von der Tilgungsleistung. Es ist egal, ob ich 200.000 oder 800.000 mit 3% Anfangstilgung abzahle, aber es ist nicht egal wenn ich fixiert mit 10.000 p.a. tilge ;)

Anders als in den In-Vierteln ist das Preisgefüge in den städtischen Gebieten, die man eher als mittlere oder einfache Lage bezeichnen würde. Dort sind die Einstiegspreise niedriger, da auch die Mieten und zu erwartenden Mietsteigerungen geringer sind. Dies bedeutet aber nicht, dass sie weniger renditestark wären bzw. nicht ebenso renditestark sein können. Zudem sinken die Kaufnebenkosten, da selbige sich nach dem Kaufpreis richten. Nur ist hier die Mikrolage sehr wichtig. Das platte Land sollte man indes als Kap-Anlage-Gebiet weitesgehend vergessen...

Es gibt gute Gründe für eine Immobilie. Grund & Boden samt darauf stehender Immobilien sind ein begrenztes Gut. Man kann sie nicht eben mal drucken, wie Euro-Banknoten ;) Es sind Sachwerte, die bleiben, egal welche Währung gerade angesagt ist. Bewohnt man die Immobilie selbst, liegt der Vorteil klar auf der Hand - man zahlt seine monatliche Rate im Endeffekt in die eigene Tasche, kann die Immobilie auch immer wieder zum vernünftigen Preis verkaufen, sofern sie in den Ballungsräumen liegen. Wichtig ist, wie sich ein Gebiet in den nächsten Jahrzehnten entwickeln wird, denn eine Immobilie ist, wie der Name sagt, immobil. Kommt kein Krieg, werden sie da stehen bleiben, und kommt der Krieg doch, hast Du Boden für Kartoffeln ;) Spass bei Seite: Ich zähle Immobilien eher zu den konservativen, sicheren Investitionen. Gerade die Menschen, die Immobilien haben oder sie kaufen wollen, wissen das. Dies merke ich auch in der Nachfrage, die Preise ziehen seit Anfang des Jahres langsam an - denn im Moment werden nur die Mehrfamilienhäuser >6 Einheiten verkauft, die wirklich verkauft werden müssen bzw. sollen, aus welchen Gründen auch immer. Der Markt ist ziemlich leergefegt. Warum also sollte nach einem Währungscrash ein Verkaufsboom einsetzen? Ich sehe eher das Gegenteil, die Eigentümerschaft klammert... Das könnte man auch als Inflationsschutz interpretieren.

Ebenfalls muss auf der Nicht-Eigentümer-Seite (immerhin rund 50% der Deutschen) immer auch "gewohnt" werden - eine Wohnung gehört zu den Grundbedürfnissen eines Menschen. Dies sichert auch langfristig eine Nachfrage. Und sollte man also in eine eher konservative Immobilie zum vernünftigen Preis, errechnet aus geringeren Mietertragserwartungen, investiert haben, ist es sehr wahrscheinlich, diese Mieten auch nachhaltig erzielen zu können - denn wenn das Geld bei den Leuten (noch) knapp(er) wird, zieht man erstmal in eine günstigere Wohnung und nicht gleich unter die Brücke...

Trägt man sich mit dem Gedanken, eine Immobilie als Kapitalanlage zu erwerben, sollte man einen geeigneten Berater, bspw. einen fähigen (!) Makler hinzuziehen, der nicht nur den Kaufmarkt, sondern auch den Mietmarkt in der Umgebung des Hauses kennt. Der kann in Zukunft auch die Neuvermietungen übernehmen. Die restlichen Arbeiten darf man aber auch nicht vergessen: Eventuelle Renovierung nach Auszug des Mieters, laufende Instandhaltung und -setzung, Nebenkostenabrechnung, eventuelle Rechtsstreitigkeiten etc. Dafür gibt es Firmen, jedoch mindert das den Gewinn... Die Immobilie als Steuerersparnis (auch Sanierungsobjekte, Denkmalschutzobjekte) kann sich rechnen, muss sie aber nicht - der Steuerberater hilft hier weiter. Allerdings sind rein steueroptimierte Investments grundsätzlich gruselig ;)

tl;dr

Individuelle Beratung unter Bezugnahme Deines Einkommens, Deines Vermögens und Deiner Zukunftspläne ist unerlässlich. Grundsätzlich sind Immobilien aber m.E. eine gute, langfristige Investition. Aber schon im Grundgesetz steht: Eigentum verpflichtet. Im Gegensatz zu Gold o.ä. fällt bei dieser Direktinvestition Arbeit an. Die indirekte Investition über Immobilienfonds würde ich aber derzeit nicht machen.

Gruß
Duri
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Anzugpunk

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58

Mittwoch, 27. Juli 2011, 03:22

Man sollte nicht vergessen das vor ein paar Jahren der ganze Ärger mit der Amerikanischen Immobilienblase und deren Platzen angefangen hat.
In Deutschland war es mit dem Thema bis vor 2-3 Jahren eher ruhig weil viele den Kanal noch voll hatten. Wir hatten in Deutschland erst in den 90ern eine Immobilienblase. Viele werden sich errinern wie vor allem in Ostdeutschland Bürogebäude und andere Gewerbeimmobilien ohne Ende in die Industriegebiete gesetzt wurden ohne je wirklich vermietet zu werden sondern nur um langsam zu verfallen. Damals haben auch viele Leute "geglaubt". - Um einen Schritt zur Gegenwart zu ziehen, damals steckte in der Finanzierung dieser Immos vor allem die "Bayerische Hypo- und Vereinsbank", die hat die ganzen Forderungen und den "Ramsch" dann in die 2003 eigens dafür gegründete "Hypo Real Estate" HRE überführt, somit war die HRE schon von Anfang an eine "Bad Bank" die nur zum Pleitegehen erschaffen wurde, die Versicherungen und alle möglichen Fonds etc. kauften deren Papiere wiederrum, und plötzlich ist der Saftladen "systemrelevant" und muss alternativlos vom Steuerzahler gerettet werden. *rofl*

Aber das nur am Rande


Zitat

denn wenn das Geld bei den Leuten (noch) knapp(er) wird, zieht man erstmal in eine günstigere Wohnung


Wenn das Geld knapper wird sinkt als erstes die Zahlungsmoral. :catch: Kennst den Song ja noch.

"The landlord say your rent is late
He may have to litigate.
- Dont worry be happy"

Da ist für das "größere Geld" das Haus mit möglichst vielen Parteien natürlich interessanter weil der Zahlungsausfall leichter von den anderen Mietern abgefedert werden kann bzw. die Mieteinnahmen konstanter. - Für die meisten Privatbesitzer mit 1-3 vermieteten EW ist das aber meistens ein Nullsummenspiel - aus "Stolz" klammert man sich vor lauter "Glauben" (manche glauben auch das sie steuern sparen, ja) viel zu oft auch an Dinge die mehr Geld kosten als sie einbringen. Aber "Aussteigen" ist keine Option weil die Lebensersparnisse drinhängen. - In der Sackgasse sind mehr als genug Leute.

Klar, wer seine Immos irgendwann Pre-1980 zu DM Zeiten billig gekauft oder sie geerbt hat der kann schon nach Steuern ein einkommen aus den Mieteinnahmen erwirtschaften. Reicht ja wenn man alle 30 jahre renoviert. :ugly:

Zitat

Warum? Weil er kein Haus, sondern wie jeder Investor eine Renditeerwartung erwirbt.


Genau was ich sage, "überkauft" weil die Leute glauben.
Glauben heißt aber nix wissen. Also spekuliert man und wettet. Kann man machen wenn man in der Immobilienbranche ist und sich auskennt, wenn man sich nicht auskennt ist man in der Regel der letzte der die Bude kauft und wie mit dem brennenden Streichholz, verbrennt sich derjenige der es am längsten hält dran.
Glücksspiel, und Glücksspiel auf Kredit ist ganz gefährlich.


Zitat

Der Markt ist ziemlich leergefegt. Warum also sollte nach einem Währungscrash ein Verkaufsboom einsetzen?


Krisen ohne steigende Zinsen oft gleichzeitig mit "CreditCrunch" sind selten. Das ist die Zeit wo sich die "Eigentümer" die vor lauter "klammern" ihr Schicksal nicht ertragen im Dachstuhl aufhängen. - Das wird aber wohl hauptsächlich Privatimmobilien betreffen.


Beim "großen Geld" und den fett-Immobilien wo ausländische Investoren und alles mögliche noch drinhängt mag das anders sein.
Aber das ist ne andere Baustelle.

-

Zitat

Ein ganzes Jahresgehalt hat wohl so gut wie niemand zu Spass flüssig auf der hohen Kante,
du meinst wohl eher ein Viertel oder sowas.


Nein, ich meinte schon ein Jahresnettogehalt.

Das die meisten Leute gerade mal 3 Monate von der Pleite entfernt sind das ist ne andere Geschichte. - In dem Fall braucht man sich überhaupt keine Gedanken über "Immobilien" und irgendwas machen sondern besser Konserven oder so kaufen, es ist ja kein nennenswertes Vermögen vorhanden was man verlieren könnte.
Weltrezession: Schon seit 2007 mittendrin statt nur dabei!

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Mittwoch, 27. Juli 2011, 10:26

Zitat

Original von Anzugpunk
Man sollte nicht vergessen das vor ein paar Jahren der ganze Ärger mit der Amerikanischen Immobilienblase und deren Platzen angefangen hat.
In Deutschland war es mit dem Thema bis vor 2-3 Jahren eher ruhig weil viele den Kanal noch voll hatten. Wir hatten in Deutschland erst in den 90ern eine Immobilienblase. Viele werden sich errinern wie vor allem in Ostdeutschland Bürogebäude und andere Gewerbeimmobilien ohne Ende in die Industriegebiete gesetzt wurden ohne je wirklich vermietet zu werden sondern nur um langsam zu verfallen. Damals haben auch viele Leute "geglaubt". - Um einen Schritt zur Gegenwart zu ziehen, damals steckte in der Finanzierung dieser Immos vor allem die "Bayerische Hypo- und Vereinsbank", die hat die ganzen Forderungen und den "Ramsch" dann in die 2003 eigens dafür gegründete "Hypo Real Estate" HRE überführt, somit war die HRE schon von Anfang an eine "Bad Bank" die nur zum Pleitegehen erschaffen wurde, die Versicherungen und alle möglichen Fonds etc. kauften deren Papiere wiederrum, und plötzlich ist der Saftladen "systemrelevant" und muss alternativlos vom Steuerzahler gerettet werden. *rofl*


Die Fehler, die nach der Wende gemacht wurden, sind aber mit Sicherheit nicht auf den heutigen Immobilienmarkt übertragbar ;) Es ist mittlerweile bekannt, dass hier windige "Verkäufer" überzogene Renditeerwartungen verkauft haben. Man sah das Geschäft, ließ die Moral außer Acht und verkaufte an Laien, die sich zu diesem Zeitpunkt gut beraten gefühlt haben. Leider war bzw. ist dem nicht so. Nicht umsonst gab und gibt es Urteile gegen Badenia & Co., die wissentlich und vorsätzlich Kunden betrogen haben. Als Beispiel seien die sog. Mietpools genannt. Aber Du sprichst hier einen Systemfehler an: Im deutschen Immobilienmarkt (wie auch bei Versicherungen, Banken) werden Vertrieb und Beratung nicht getrennt - so entstehen Konflikte, die man als Laie schnell ausbaden muss, wenn der Berater Profit über optimale Kundenberatung stellt. Meiner über 80jährigen Oma hat der nette Bankberater am Schalter der Hausbank beim Geld abheben nebenbei einen Bausparvertrag über 15 Jahre Laufzeit "für die Enkel" verkauft - das ist ebenso ein Konflikt, denn der Berater musste wohl seine Quote für den Monat erfüllen... Trotzdem würde keiner auf die Idee kommen, nun jede Bank zu meiden und sein Konto aufzulösen ;) Man sollte nur eine gewisse Marktkenntnis haben.

Zudem ist der amerikanische Immobilienmarkt ab 2001 nicht ansatzweise mit DE vergleichbar. Man hat damals nach der krassen Zinssenkung der Fed Immobilien samt Kaufnebenkosten zu variablen Zinssätzen und mit deutlicher Wertsteigerungserwartung ge- bzw. verkauft, ohne Eigenkapital einsetzen zu müssen. Es war ja auch politisch gewollt, dass jeder Amerikaner ein Haus hat - und dies wurde entsprechend umgesetzt. Als dann die Zinsen anzogen, waren die Kreditraten nicht mehr zu bedienen, es folgten Not-Verkäufe und ein steigendes Angebot - was sinkende Preise zur Folge hatte. Der Markt crashte. Ich war 2006 in den USA und habe auch für die HSH Nordbank gearbeitet - schon damals habe ich gesagt, dass das so nicht dauerhaft funktionieren kann... Zudem betrachte bitte die Eigentumsquote der USA und der von DE - der Unterschied ist deutlich. In DE werden außerdem variable Darlehen nur zu Zwischenfinanzierungszwecken eingesetzt, das Risiko ist überschaubar. Für die klassische Annuitätenfinanzierung wird zudem Eigenkapital benötigt. Zur HRE ist zu sagen, dass die faktische Pleite nicht durch deutsche, sondern durch amerikanische Kredite bzw. CDOs ausgelöst wurde. Bitte differenzieren.

Abschließend noch ein Wort zu Gewerbeimmobilien: Diese sind die wahren spekulativen Produkte der Immobilienwirtschaft, für Privatanleger aber uninteressant - diese Gebäude werden von Immobilienfonds gekauft bzw. gebaut, teilweise sogar mit dem Wissen, dass die Immobilie leerstehen wird - so generiert man für die Teilhaber des Fonds Verluste aus Vermietung und Verpachtung... Das Ganze setzt man dann noch leveraged an und fertig ist die Zockerei ;) Mit dem Privatanleger hat das aber wenig zu tun.

Zitat


Wenn das Geld knapper wird sinkt als erstes die Zahlungsmoral. :catch: Kennst den Song ja noch.

"The landlord say your rent is late
He may have to litigate.
- Dont worry be happy"

Da ist für das "größere Geld" das Haus mit möglichst vielen Parteien natürlich interessanter weil der Zahlungsausfall leichter von den anderen Mietern abgefedert werden kann bzw. die Mieteinnahmen konstanter. - Für die meisten Privatbesitzer mit 1-3 vermieteten EW ist das aber meistens ein Nullsummenspiel - aus "Stolz" klammert man sich vor lauter "Glauben" (manche glauben auch das sie steuern sparen, ja) viel zu oft auch an Dinge die mehr Geld kosten als sie einbringen. Aber "Aussteigen" ist keine Option weil die Lebensersparnisse drinhängen. - In der Sackgasse sind mehr als genug Leute.


Diversifikation ist im Immobilienmarkt unerlässlich. Daher schrieb ich auch von Mehrfamilienhäusern >6 Einheiten, alles darunter ist als Kap-Anlage uninteressant. Kaufe ich eine Eigentumswohnung oder ein 3-Familien-Haus, habe ich bei einem Mieterauszug gleich 100% bzw. 33% Mietausfall - das ist riskant. Die Anleger, die Du beschreibst, sind falsch beraten worden und haben sich auf die Berater verlassen, ohne selbst annähernde Marktkenntnis zu haben. Ein Großteil der Schuld ist also den Verkäufern anzulasten, aber die Investitionsentscheidung hat der Käufer immer noch selbst getätigt...

Zitat


Klar, wer seine Immos irgendwann Pre-1980 zu DM Zeiten billig gekauft oder sie geerbt hat der kann schon nach Steuern ein einkommen aus den Mieteinnahmen erwirtschaften. Reicht ja wenn man alle 30 jahre renoviert. :ugly:


Alle 30 Jahre ist eine komplette Modernisierung einer Wohnung fällig - Wände/Böden/Decken sowie Bad, eventl. Fenster und Stromnetz. Bei Cashcows ist das wieder etwas anderes, die werden abgeerntet bis sie zusammenfallen, danach folgt der Verkauf, eine Sanierung (u.a. zum Steuern sparen) und das Spiel geht von vorne los.

Zitat

Zitat

Warum? Weil er kein Haus, sondern wie jeder Investor eine Renditeerwartung erwirbt.


Genau was ich sage, "überkauft" weil die Leute glauben.
Glauben heißt aber nix wissen. Also spekuliert man und wettet. Kann man machen wenn man in der Immobilienbranche ist und sich auskennt, wenn man sich nicht auskennt ist man in der Regel der letzte der die Bude kauft und wie mit dem brennenden Streichholz, verbrennt sich derjenige der es am längsten hält dran.
Glücksspiel, und Glücksspiel auf Kredit ist ganz gefährlich.


Die Frage ist, woher der Glaube kommt. Habe ich selbst eine Marktmeinung, oder verlasse ich mich auf windige Verkäufer? Da sind wir wieder beim o.g. Systemfehler, der aber nichts mit Immobilien ansich zu tun hat... Es ist doch aber klar, dass man in nichts investieren sollte, von dem man keine Ahnung hat. Auf der anderen Seite könnte man aber jedes Investment als Glücksspiel sehen, sogar ein Sparbuch - wer weiß schon, ob die Bank das Geld jemals wieder auszahlen wird?! ;)

Zitat

Krisen ohne steigende Zinsen oft gleichzeitig mit "CreditCrunch" sind selten. Das ist die Zeit wo sich die "Eigentümer" die vor lauter "klammern" ihr Schicksal nicht ertragen im Dachstuhl aufhängen. - Das wird aber wohl hauptsächlich Privatimmobilien betreffen.


Im Gegenteil. Gerade im Privatimmobiliensektor wird viel Eigenkapital mitgebracht, so dass Beleihungen über 80% selten geworden sind. Und bis zu diesem Bereich sind Kredite, wenn die Einnahmen des Käufers stimmen, kein Problem und waren es nie. So ist die Annuität meist unter der Summe, die für eine (vergleichbare) Mietsache aufzuwenden wäre - und man tilgt sogar seine Schulden ;)

Zitat

Beim "großen Geld" und den fett-Immobilien wo ausländische Investoren und alles mögliche noch drinhängt mag das anders sein.
Aber das ist ne andere Baustelle.


Das sind dann offene oder geschlossene Fonds, die ich bewusst rausgelassen habe, da es zu weit führen würde. Zudem sind die geschlossenen Fonds im grauen Kapitalmarkt so absolut gar nichts für einen Einsteiger...

Viele Grüße
Duri
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Mittwoch, 27. Juli 2011, 16:32

Zitat

Im deutschen Immobilienmarkt (wie auch bei Versicherungen, Banken) werden Vertrieb und Beratung nicht getrennt


Eben, Beratung kostet normal Geld, rauchlose Feuer verkauft bekommen nicht. ;)
"Wes Brot ich es, des Lied ich sing." - "Falsche Beratung" wird somit eher die Regel aus die Ausnahme.

Zitat

Die Fehler, die nach der Wende gemacht wurden, sind aber mit Sicherheit nicht auf den heutigen Immobilienmarkt übertragbar


Geschichte wiederholt sich nicht - aber sie reimt sich oft.
Woanders ist die Blase 2-3 Jahre früher geplatzt, die Asienkrise hatte ja ganz ähnliche Ursachen als Auslöser. - auch wenn da die Nebenbedinungen wieder anders waren als in den USA oder Deutschland, oder sonstwo - Die letzten paar Jahre ist die Karawane weiter gezogen und hat beim Aufbau von Geisterstädten in Spanien, Griechenland und anderswo in Europa geholfen. - Aktuell bauen die Chinesen Gebäude nur um sie kurz danach in die Luft zu springen und neu aufzubauen. Im Prinzip ist es immer das gleiche, die Realität und die realwirtschaftliche Entwicklung kann mit dem "Glauben" der ja bekanntlich (Geld)-Berge versetzt nur selten wirklich Schritt halten.

Klar, man kann in Deutschland froh sein das variable Zinsen und Fremdwährungskredite absolut unüblich sind, allerdings ist das Hypothekenvolumen pro Kopf so hoch das man in Deutschland doppelt so hoch verschuldet ist wie in Spanien - man sollte sich da nicht zu früh freuen.

Was die "Blasenbildung" angeht In München ist man tlw. bei 15 000, 20 000€ und mehr pro Quadratmeter(!), d.h. für 3m² in München bekommt man in Ostbayern schon nen alten Bauernhof und noch 1500m² Grund dazu im Einzelfall. :catch: Wenn Preisverhältnisse derartig absurd auseinander liegen dann - sagt mir zumindest meine Kristallkugel - bedeutet es das früher oder später massiv Druck aus dem Kessel entweichen wird/muss.

Aber das führt eigentlich alles zu weit.

Zitat

Im Gegenteil. Gerade im Privatimmobiliensektor wird viel Eigenkapital mitgebracht, so dass Beleihungen über 80% selten geworden sind. Und bis zu diesem Bereich sind Kredite, wenn die Einnahmen des Käufers stimmen, kein Problem und waren es nie.


Vorausgesetzt "es bleibt alles gleich" in der Hinsicht, bei tiefgreifenden wirtschaftlichen Veränderungen kann man aber nicht mehr alles (bzw. das meiste) als selbstverständlich erachten. Auch die "festen" Zinsen in den Verträgen nicht, denn da stehen im Kleingedruckten fast immer genug Klauseln im Falle von Inflation und Währungsreformen etc. wie die neu verhandelt werden müssen.

Genau das ist der Punkt.
Das wir hier alle in relativ ruhigen Zeiten aufgewachsen sind ist langfristig gesehen eher die Ausnahme - nicht die Regel. Wir stehen in Europa und auf der Welt derzeit - denke ich - vor Veränderungen wie zuletzt vor dem Zusammenbruch des Kommunismus - Nur das wir diesmal selber die Kommunisten sind.

Deswegen wäre ich generell sehr vorsichtig mit dem was man nun als "sicher" und "nicht sicher" erachtet, vieles was vor 20 oder 30 jahren noch verlässlich und sinnvoll gewesen sein mag entbehrt heute oft jeder Grundlage.

Wenn man nichtmal ein Jahresgehalt zur freien Verfügung hat, wie will man dann Immobilien "kaufen" ohne sich zum Schuldensklaven zu machen und den eigenen Zahlungsaussfall zu riskieren? Das geht für den "Normalverdiener" eigentlich nur wenn er sich etwas in ner Gegend kauft wo keiner wohnen will, weil alles andere kann sich der Normalverdiener gar nicht leisten.
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Anzugpunk« (27. Juli 2011, 16:36)